Rauchstopp Support – Tag 13
Lust auf Süßes? Kein Problem!
Viele Raucherinnen und Rauchern stellen einen vermehrten Appetit auf Süßes fest, nachdem sie aufgehört haben zu rauchen. Hintergrund ist der, dass Hersteller von Tabakwaren Zucker hinzufügen, um den Geschmack, die Struktur und den Feuchtigkeitsgehalt des Tabaks zu verbessern. Der Anteil von Glukose, Fructose oder Saccharose kann bis zu vier Prozent des Gesamtgewichts des Tabaks ausmachen. Auch die Beigabe von Auszügen aus Fruchtsäften, Honig, Getreide, Karamell oder Ahornsirup kann den Gesamtzucker weiter erhöhen.
Das ist nicht nur ein geschmackliches Problem; beim Verbrennen von Zucker entstehen hochgradig schädliche Aldehyde, die im Verdacht stehen kanzerogen, also krebserregend zu sein. Sicher scheint zu sein, dass der Zucker selbst und die beim Abbrennen entstehenden chemischen Substanzen suchtverstärkend, weil kurzfristig stimmungsaufhellend wirken – ein bekannter Effekt auch des gewöhnlichen Haushaltszuckers.
Übrigens sind auch die Konsumenten von E-Zigaretten bei diesem Thema nicht auf der sicheren Seite: In den Liquids hat Diethylenglykol, ein süßlich schmeckender Bestandteil von Frostschutzmitteln, dieselbe Aufgabe wie der Zucker im Tabak. Dieser Substanz werden Schädigungen der Leber, Nieren und des Zentralen Nervensystems zugeschrieben.
Durch die jahrelange Gewöhnung an derartige Geschmacksstoffe haben Raucherinnen und Raucher nach dem Rauchstopp häufig ein ähnliches Empfinden wie „Zucker-Junkies“: Der Drang nach der nächsten Portion Süßes kann so wie der Schmachter auf die nächste Zigarette erlebt werden. Dieser Süßhunger bleibt allerdings nun nicht mehr unbemerkt und wird auch nicht mehr unbewusst durch das Rauchen gestillt – und der Neu-Nichtraucher greift fast so automatisch nach Zuckerhaltigem wie früher nach dem Glimmstängel.
Ein kompletter und radikaler Zuckerverzicht ist in dieser Phase für viele eine zusätzliche Herausforderung und oft nicht umsetzbar. Erfolgversprechender ist hierbei zunächst das Ersetzen von Industriezucker durch natürliche Süße aus z. B. Trockenfrüchten, Agaven- oder Birnendicksaft sowie der Einsatz von Kokosblüten- oder Birkenzucker beim Backen und Kochen. Danach kann man das Ausschleichen der Geschmacksrichtung „süß“ in Angriff nehmen, indem z. B. Snacks Schritt für Schritt von Zucker und Weißmehl hin zu natürlichen Naschereien wie Nüssen, Eis aus gefrorenen Früchten oder Möhrenstifte ersetzt werden.
Hier sind ein paar Vorschläge für Sie:
Energiebällchen:
Walnüsse, Datteln, Honig, Kokosöl, Kakaopulver, Kokosraspel, eine Prise Salz: Alle Zutaten verkneten und zu kleinen Kugeln formen; halten sich im Kühlschrank über Wochen. Liefern Energie, aber Achtung: auch Kalorien!
Bananen-Eis:
Reife Bananen in Stücken (ohne Schale) einfrieren; im leistungsstarken Mixer zu einem cremigen Eis bereiten. Stillt Heißhunger.
Fruchtjoghurt-Dessert:
Naturjoghurt oder Soja-, Kokos-, Haferalternative in Eiswürfelformen füllen, Beeren dazu geben.
Früchte-Schichtcreme:
Ricotta, Hüttenkäse oder Seidentofu abwechselnd mit geschnittenen Früchten in eine Schüssel schichten, mit Nüssen garnieren.
Schoko-Mandel-Creme:
2 Bananen, 4 TL Mandelmus, 4 TL Honig (oder die entsprechende Menge kleingehäckselte Datteln), ½ Tasse Backkakao, Mark einer ½ Vanilleschote; alles in einer Küchenmaschine cremig mixen; in Schraubglas füllen.
Brownies:
Aus 1 Tasse entkernten Datteln, 1 Tasse Walnüssen und ¼ Tasse Backkakao den Grundteig mixen, in eine Glasform oder Tupperbox füllen, mit Schokocreme (s.o.) bestreichen, 30 Min. ins Tiefkühlfach stellen, in kleine Stücke schneiden, genießen!
Bratäpfel:
Aus Rosinen, kleingehäckselten Nüssen und Zimt eine Füllung für die ausgehöhlten Äpfel mixen; im vorgeheizten Backofen bei 180 ° C 20 – 30 Minuten backen, bis die Schale beginnt aufzuplatzen.
Bitte beachten: Diese Naschereien werden zwar ohne raffinierten Zucker hergestellt, sind aber nicht kalorienarm. Deshalb gilt auch hier: immer in Maßen genießen!
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